Die Geschichte seit 1945

Unmittelbar nach Kriegsende wurde eine provisorische Gemeindevertretung gebildet, die bereits am 13. Mai 1945 die erste Sitzung abhielt. Hauptprobleme dieser Zeit waren die Ernährung, die Wohnungsfrage sowie die örtliche Sicherheit.

Aus Anlaß des 200. Gründungsjubiläums wurde die Gemeinde 1963 zur Marktgemeinde erhoben.

Mit dem Beginn des Wirtschaftsaufschwungs kam es zu einem starken Strukturwandel in der Gemeinde. Es setzte eine große Nachfrage nach Baugründen ein. Zahlreiche bisherige Acker-flächen wurden parzelliert und in der Folge verbaut.

Folgende bedeutende Siedlungen sind zu nennen:

  • die Gemeinde- und Tirolerbachsiedlung in der Ortsmitte westlich der Südbahn
  • die GBG- und Sportplatzsiedlung in der Ortsmitte östlich der B 17
  • die Eigenheimsiedlung im südwestlichen Ortsgebiet zwischen Südbahn und Landeshauptstraße 151
  • der Theresienfelder Teil der Maria-Theresien-Siedlung am nordöstlichen Ortsende.

Dazu kommen noch einige kleinere Aufschließungen. Es wurde aber auch ein Großteil der Vorgärten zwischen den Bauernhäusern verbaut, sodaß sich das Ortsbild an der B 17 wesentlich geändert hat. Mit der Bautätigkeit war auch eine starke Zunahme der Bevölkerung vor allem durch Zuzug aus dem Großraum Wien und der näheren Umgebung verbunden. Außerdem wohnen noch zahlreiche Gastarbeiter in Theresienfeld.

Volkszählung 1961: 867 Einwohner; 1991: 1963 Einwohner, Volkszählung 2001: 2496 mit Hauptwohnsitz und 453 mit Zweitwohnsitz.

Die kommunale Infrastruktur änderte sich in den ersten beiden Jahrzehnten nach 1945 kaum, danach setzte aber eine bedeutende Investitionstätigkeit der Gemeinde ein:

  • Errichtung einer Aufbahrungshalle
  • Neubau des Kindergartens
  • Bau des Gemeindezentrums mit Gemeindeamt, Festsaal, Turnsaal, Post, Arztordination und 18 Wohnungen
  • Modernisierung des Wasserleitungsnetzes und Errichtung eines eigenen Wasserwerkes, das wegen der Grundwasserverschmutzung in der Mitterndorfer Senke 1990 mit einem Aktiv-kohlefilter ergänzt werden musste
  • Ausbau der Feuerwehr (Vergrößerung des Rüsthauses und ständige Verbesserung der Ausrüstung)
  • Neubau der Volksschule
  • Umbau des alten Volksschulgebäudes zu einem Kultur- und Kommunikationszentrum.

Von großer Bedeutung war auch die Errichtung von 6 Bahnunterführungen durch die ÖBB an Stelle der mehr als 20 nur durch Blinklicht gesicherten Eisenbahnkreuzungen. Durch diese Arbeiten konnte eine große Gefahrenquelle beseitigt werden. In Zusammenhang mit diesen Vorhaben wurde seitens der Gemeinde das Haus Hauptplatz Nr. 9 zur Verbreiterung der Bahnstraße angekauft und die nicht benötigte Restfläche in Form eines Baurechtsvertrages an die Raika Sollenau-Eggendorf vermietet, die darauf 1994 den Neubau für ihre Bankstelle errichtete.

Die Verlangsamung des Wirtschaftswachstums zu Beginn der achtziger Jahre und das Bestreben der Gemeinde, das verbliebene Grünland zu erhalten, führt zu einer Änderung in der Siedlungstätigkeit. Neuaufschließungen werden nur mehr in geringem Umfang vorgenommen, dafür steigt die Zahl von großvolumigen Wohnbauten. Fünf Wohnhausanlagen mit insgesamt 134 Wohnungen wurden von Genossenschaften errichtet, weitere sind in Bauvor-bereitung. Von privaten Bauträgern wurden 3 Reihenhausanlagen und eine Wohnhausanlage gebaut. In den neunziger Jahren war die Errichtung der Ortskanalisierung das größte kommunale Bauvorhaben. Der Südteil der Gemeinde wurde in den Jahren 1996/97 an die Kläranlage Wiener Neustadt angeschlossen. Das wesentlich größere Netz im Nordteil wurde im Jahre 1999 begonnen und bis auf einige kleinere Stränge im Jahre 2000 fertiggestellt. Im Jahre 2001 wurden die Restarbeiten durchgeführt. Die Marktgemeinde Theresienfeld beteiligt sich auch als Mitglied des Piestingtaler Abwasserverbandes am Neubau der Kläranlage Sollenau, in welcher die Abwässer aus dem Nordteil gereinigt werden.

Durch den Bau der "Nordspange Wiener Neustadt", die zu einem wesentlichen Teil auf Theresienfelder Gemeindegebiet liegt und 1999 fertiggestellt wurde, entstand eine neue Verbindung vom Südrand des Gemeindegebietes zur Autobahnauffahrt Wöllersdorf und in die Bereiche Piestingtal und Schneeberggebiet. In diesem Zusammenhang wurde auch mit der Umgestaltung der Ortsdurchfahrt im Zuge der B 17 begonnen. Im südlichen Teil und am Hauptplatz sind diese Arbeiten bereits abgeschlossen.

Mit der Errichtung eines Bauhofes mit angeschlossenem Altstoffsammelzentrum wurde nicht nur die Arbeitssituation der Gemeindearbeiter und die Unterbringung der Gemeindefahrzeuge und Arbeitsgeräte wesentlich verbessert, sondern auch die Entsorgung von Sondermüll und wiederverwertbaren Reststoffen auf einen zeitgemäßen Standard gebracht.