Geplante Behandlungsanlage für nicht gefährliche Abfälle in Theresienfeld

Auf dem Gebiet der Marktgemeinde Theresienfeld wurde für die Errichtung und Betreibung einer Behandlungsanlage für nicht gefährliche Abfälle im Ostteil der größtenteils ausgekiesten Schottergrube Höhe Grazer Straße 55 um eine abfallrechtliche Genehmigung angesucht.

Das Projekt sieht den Jahresdurchsatz von 500.000 Tonnen Abfall (Holz, Holzabfälle, Baum- und Strauchschnitt, Bauschutt, Beton und Erdaushub, nicht gefährliche Siedlungs- und Gewerbeabfall) vor. Daraus resultierend ist mit zusätzlich mindestens 350 LKW-Fahrten pro Tag zu rechnen und mit einem Zweischichtbetrieb (Montag bis Freitag 06:00-22:00 Uhr und Samstag von 06.00 bis 15.00 Uhr).

Die Marktgemeinde Theresienfeld und ihre Bevölkerung sind durch die „Fischer-Deponie“ hochgradig sensibilisiert und konnten im Jahr 2007 die Errichtung einer Recyclinganlage auf dem Gemeindegebiet verhindern.

Die größten Bedenken liegen in der möglichen Gefährdung unseres Trink- und Grundwassers. Das Projekt liegt oberhalb der Mitterndorfer Senke, eines der größten Grundwasservorkommens Europas, und birgt eine große Gefahr für das ca. 600 m entfernte, stromabwärts gelegene Brunnenfeld der Marktgemeinde Theresienfeld.

Darüber hinaus besteht auch die große Sorge hinsichtlich Geruchs-, Lärm-, Schadstoff- und (Fein)Staubbelästigung. Durch die Behandlung von Kunststoffabfällen beispielsweise entsteht ein hohes Maß an Feinstaubbelastung für die Bevölkerung und die umliegenden ökologisch betriebenen Landwirtschaften. Zur Verpackung der Kunststoffabfälle sollen Insektizide eingesetzt werden. Weiters sehen wir uns aufgrund der vielen LKW-Fahrten einem hohen CO2-Ausstoß ausgesetzt.

Ein anderes Problem wird durch den zusätzlichen Verkehr geortet. Die Zufahrt ist von der neuen Umfahrung im Osten vorgesehen. Hier würde ein noch nicht abzuschätzender Investitionszwang in die Infrastruktur für die Gemeinde entstehen.

In der Marktgemeinde Theresienfeld wurde in den letzten Jahren viel Geld investiert, um die Lebensqualität der Bevölkerung zu steigern, um einen lebenswerten Ort zu schaffen. Das Thema Nachhaltigkeit hat große Priorität bei der Errichtung von öffentlichen Bauten. Die Gemeinde erhielt auch in der jüngsten Vergangenheit Auszeichnungen. Wir sind eine „Pestizidfreie Gemeinde“, eine „Natur im Garten-Gemeinde“ und eine „ölfreie Gemeinde“. Diesen Weg wollen wir fortsetzen.

Zusammenfassend wird festgehalten, dass aufgrund der Situation hinsichtlich des Trink- und Grundwassers und den zu erwartenden Belästigungen und Beeinträchtigungen durch Emissionen die Marktgemeinde Theresienfeld strikt gegen dieses Vorhaben ist.

07.10.2019