Geschätzte Mitbürgerinnen,
geschätzte Mitbürger,
ich möchte heute den Fragen nachgehen „Was kann uns mit Allerheiligen verbinden?“ „Was kann uns stärken?“
Im Vorfeld des christlichen Festes sind viele damit beschäftigt, die Gräber ihrer lieben Verstorbenen herzurichten. Es werden die Grabstätten von Laub befreit, Blumen gepflanzt, Grabsteine gereinigt, Kerzen angezündet. All das konnte ich beobachten, als wir im Kreise meiner Familie das Grab meines Vaters neugestalteten, und es gab die eine oder andere Gelegenheit zum Small-Talk. Diese Begegnungen sind wichtig für unsere Gesellschaft. Das gemeinsame Vorbereiten auf Allerheiligen verbindet uns.
Wir gedenken heute Menschen, die einen Schritt vorausgegangen sind. Alle Teilnehmenden dieser Allerheiligenfeier verbindet, dass wir uns an diesem Tage an verstorbene Familienmitglieder, Freunde, Bekannte, Arbeitskolleg*innen, Vereins- und Institutionsmitglieder erinnern. Und in unseren Gedanken wird die eine oder andere schöne Erinnerung wach.
Der gemeinsame Weg zu den Gedenkstätten sollte uns verbinden. Mit den Mitgliedern des Gemeinderates, der Pfarre, den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr und dem Kameradschaftsbund besuchen wir das Denkmal Maria Theresia, das Kriegerdenkmal, das Gefallenen-Kriegsgrab, den Feuerwehr-Gedenkstein und das Grab des ersten Bürgermeisters Carl August Petri, um unsere Wertschätzung darzubieten. Die gemeinsamen Kranzniederlegungen verbinden uns.
Und ich hoffe, dass uns diese heutige gemeinsame Feier auch stärkt. Das Gemeinsame sollte vor das Trennende gestellt werden.
Die Gemeinschaft sollte im Sinne des Wohles aller handeln. Auf unsere Gemeinde übertragen sollten wir THERESIENFELD denken und handeln. Und wir dürfen niemanden zurücklassen. Dies gestaltet sich beispielhaft in der Unterstützung von finanziell schwachen Gemeindebürger*innen sowie Förderungen von Kindern im Kindergarten und in der Volksschule. Und gerade hier nimmt die Marktgemeinde Theresienfeld eine wichtige Rolle ein, indem sie heuer wieder bedürftige Theresienfelder*innen mit einem Heizkostenzuschuss unterstützt und eine Sprachförderung in den Kindergärten anbietet. Förderungen stärken unsere Gemeinschaft.
Wir alle leben in einer sehr herausfordernden Zeit: In meinen vergangen Ansprachen zu Allerheiligen berichtete ich über die Corona-Pandemie, die persönliche und finanzielle Einschränkungen für uns alle mit sich brachte. In diesem Jahr sind wir mit dem tobenden Krieg in der Ukraine sowie enorme Kostensteigerungen bei Energie und Lebensmitteln konfrontiert.
Verbundenheit und Stärke sind nun gefragt.
Ich schließe mit Worten von Marcus Tullius Cicero, röm. Politiker und Philosoph, der vor über 2000 Jahren meinte: „Der ungerechteste Frieden ist immer noch besser als der gerechteste Krieg.“
Ihre Bürgermeisterin
Ingrid Klauninger, MSc