Das Gebiet zwischen Wiener Neustadt und Sollenau war während des Mittelalters und der frühen Neuzeit unbesiedeltes Ödland, das wegen des Wassermangels bestenfalls extensiv als Hutweide genutzt werden konnte. Verkehrsmäßig war aber der Raum durch die spätere Triester Reichsstraße erschlossen. Die wirtschaftspolitischen Tendenzen im 18. Jahrhundert (Förderung der Landwirtschaft und Erhöhung der Bevölkerungszahl) führten im gesamten Gebiet der Habsburgermonarchie zu Überlegungen, welche Gebiete einer intensiveren Nutzung zugeführt werden könnten. Theresienfeld ist aber der einzige Ort, der damals auf dem Gebiet der heutigen Republik Österreich als Kolonistendorf gegründet wurde. Daß sich die Kaiserin Maria Theresia besonders für die Besiedlung der Wiener Neustädter Heide einsetzte, mag sicherlich auch mit der Errichtung der Militärakademie in Wiener Neustadt zusammenhängen (1752), denn die häufigen Besuche ließen eine Erschließung als vordringlich erscheinen.
Die Ortschaft Theresienfeld wurde 1763 über Anordnung Kaiserin Maria Theresias gegründet (Hofresolution ddo. 15. Jänner 1763). Daher ordnete die Kaiserin die Installierung einer "k.k. Ackerbaukolonie Theresienfeld" an, die nach den Plänen des Wiener Neustädter Landphysikus Dr. Andreas Fourlani von Felsenburg angelegt wurde. Siedlungssache war die Reichsstraße. Auf beiden Seiten wurden in Abständen von ca. 100 Metern Bauernhäuser erbaut. Die zugehörigen Äcker lagen direkt dahinter. Ein 5,3 km langer Kanal von der Piesting bei Wöllersdorf, der später Tirolerbach genannt wurde, führt bis heute das zur Kultivierung notwendige Wasser heran und verteilt sich in der Ortsmitte in die Viertelkanäle. Im Jahre 1832 wurde dieses System im Westen durch die sogenannten Nachtkanäle erweitert. Heute umfasst das Kanalnetz ca. 30 km. Zur Trinkwasserversorgung wurden entlang der Reichsstraße 6 Brunnen mit über 30 m Tiefe gegraben.
Gleichzeitig mit der Errichtung des Ortes wurde auch 1767 der Grundstein zur Erbauung einer Pfarrkirche gelegt und diese am 20. Oktober 1768 im Beisein der Kaiserin Maria Theresia eingeweiht. Ein Jahr später erhielt der Ort auch eine einklassige Pfarr-Volksschule. Der endgültige Ausbau erfolgte 1767-1769. Insgesamt umfasste der neue Ort 70 Häuser, davon 50 Bauernhäuser und 13 Kleinhäuser.
Knapp die Hälfte der ersten Siedler stammte aus Tirol, die anderen kamen meist aus der Umgebung. Der neue Ort entwickelte sich wohl recht gut, doch zwang der karge Boden die Bauern, in der näheren Umgebung zahlreiche Äcker dazu zu pachten.
1797 verkaufte die k.k. Familiengüterdirektion die Grundherrschaft, doch die Theresienfelder Bauern hatten für damalige Verhältnisse nur geringe Abgaben zu leisten. Eine selbständige Ortsgemeinde wurde auf Grund des neuen Gemeindegesetzes 1850 konstituiert. Erster Bürgermeister wurde Karl August Petri, der Sohn des aus der Kurpfalz stammenden Ökonomierats Bernhard Petri, der die Merinoschafzucht im Steinfeld eingeführt hatte.
Die bauliche Struktur veränderte sich in der Monarchie nur wenig, es wurde aber immer mehr üblich, in den Bauernhäusern Wohnräume an Arbeiter zu vermieten, die meist in Felixdorf und in Wiener Neustadt sowie, vor allem in den beiden Weltkriegen, in der Rüstungsindustrie des Steinfeldes beschäftigt waren.
In der 1. Republik setzte eine bescheidene Siedlungstätigkeit ein. Damals entstanden die Reitersiedlung und die Häuser zwischen Ortsmitte und Bahnhof. 1928 wurde eine Ortswas-serleitung errichtet, die damals das Wasser von der 1. Wiener Hochquellenwasserleitung bezog. Im 2. Weltkrieg wurde der Ort mehrmals von Bomben getroffen, die für die nahe gelegene Flugzeugfabrik bestimmt waren. Beim Durchzug der roten Armee am 2. April 1945 kam es durch Kampfeinwirkung zu mehreren Bränden. Insgesamt erlitten 9 Häuser schwere Kriegsschäden.